Volle Arbeitspower durch drei Dacharbeitsstände bei der Klimaanlagenwartung von Elektrobussen
Gemeinsam mit Firma Boos erfolgreich umgesetzt
Gemeinsam mit Boos Werkstatt und Industrieausrüstung GmbH in Oberhausen entstanden für einen Hallenneubau drei große, stationäre Dacharbeitsstände. Der Endkunde, ein namhafter Verkehrsbetrieb in NRW, suchte eine Lösung für die schnelle und effiziente Klimaanlagen-Wartung von bis zu sechs Elektrobussen.
Als Teil eines Gewerks haben wir als euroline gemeinsam mit dem Generalunternehmer Boos diese anspruchsvolle Alu-Sonderkonstruktion geplant und ausgeliefert. Unser Beitrag umfasste dabei die passgenaue Konstruktion sowie den Aufbau der drei Dacharbeitsstände im Neubau des Betriebshofs. Für den Endkunden war besonders wichtig, dass das gleichzeitige Arbeiten an allen drei Spuren möglich sein sollte. Ergänzend war die Vorgabe, dass an jeder Spur auch gleichzeitig zwei Fahrzeuge mit unterschiedlichen Längen gewartet werden können. Damit die Mitarbeiter schnell auf die nächste Spur gelangen, wurden mobile Übergänge auf den Plattformen mit geplant. Auch die für die Klimaanlagenwartung notwendigen Zuleitungen für z. B. Strom und Druckluft wurden in der Konstruktion berücksichtigt.
Maximale Flächennutzung ermöglicht Wartung von 6 Elektro-Bussen gleichzeitig
Durch die Baustelle des Hallenneubaus gab es diverse Baugruben, welche mit eingeplant werden mussten. Zudem bestand die Herausforderung, mit mehreren Gewerken gleichzeitig die termingerechte Fertigstellung zu realisieren. Auch Änderungen an der angenommenen Störkontur mussten im Laufe der Umsetzung angepasst und gefertigt werden, da neue Versorgungsleitungen dazu kamen.
Die drei stationären Dacharbeitsstände ermöglichen nun, dass die Mitarbeitenden auf einer Länge von ca. 44 m von beiden Seiten die Fahrzeuge begehen können. Das ermöglicht die effiziente und schnelle Wartung von bis zu 6 Elektrobussen gleichzeitig. Insgesamt hat die realisierte Anlage eine Fläche von ca. 980 m².
Im Detail wurden viele sicherheitsrelevante Funktionen eingebaut:
Um Beschädigung am Fahrzeug zu vermeiden, fahren die verschiebbaren Arbeitsplattformen kontaktlos an das Fahrzeug heran. Die Podestausschübe dienen zum sicheren Zugang auf das Fahrzeugdach. Sie sind dabei mehrfach gesichert:
- Als erste Absicherung ist an den Enden der Ausschübe jeweils ein Ultraschallsensor angebracht. Sobald ein Fahrzeug erkannt wird, schaltet der Ultraschallsensor die Antriebe ab.
- Als zweite Absicherung ist eine Kontaktleiste im unteren Bereich jedes Ausschubes angebracht. Bei Fahrzeugberührung schaltet die Kontaktleiste die Antriebe ab und der Ausschub fährt soweit zurück, bis die Kontaktleiste wieder frei ist.
- Dazu ist in den Antrieben ein Überlastschutz integriert. Sobald der Antrieb merkt, dass es nicht weitergeht, schaltet dieser automatisch ab.
- Auch die Gummipuffer im oberen Bereich jedes Ausschubes bieten zusätzlichen Schutz.
Rundherum ist somit jeder gewartete Bus vor Beschädigungen geschützt.
Durchdachte Details ergeben maximale Arbeitssicherheit
Sollte eine Person die Anlage betreten, ohne dass ein Fahrzeug in der Spur ist, besteht auf der gesamten Länge eine potenzielle Absturzgefahr. Um daher die Sicherheit der Arbeiter jederzeit zu garantieren, sind Steckgeländer an allen Ausschüben vorgesehen. Während der Wartung werden die Steckgeländer den Ausschüben entnommen und in „Parkpositionen“ gesteckt. Somit ist sichergestellt, dass keine Stolpergefahr durch herumliegende Steckgeländer besteht.
Vom Kunden war dabei zuerst ein einfaches einhängbares und teleskopierbares Geländer beauftragt worden. Bei einem Termin vor Ort mit dem Kunden stellte sich heraus, dass dies keine machbare Option war: In der Nachtschicht steht nur eine Person pro Fahrzeug zur Verfügung und das gewünschte Geländer benötigt jedoch immer zwei Personen für die Bedienung. Als bessere Lösung konnte dem Kunden ein verschiebbares Verbindungsgeländer präsentiert werden, welches er auch beauftragte.
Pro Arbeitsplatz wurde eine separate Signalanlage mit Signalbeleuchtungen eingebaut. Diese regelt, dass von beiden Seiten Fahrzeuge sicher hineinfahren können. Wie funktioniert dies? Sind alle Ausschübe eingefahren, zeigt die Signalanlage "Grün". Sobald ein Ausschub ausfährt, springt die Signalanlage auf „rot“ und das Fahrzeug darf nicht mehr bewegt werden. Das verhindert Beschädigungen am Fahrzeug sowie an den Dacharbeitsständen.
Generell können die Plattformen für jeden Arbeitsplatz alle zusammen oder auch nur einzeln bewegt werden. Hierdurch wird maximale Flexibilität erreicht.
Dacharbeitsstände mit bester Bedienbarkeit
Selbstverständlich können die Plattformen bis auf Spaltmaß 0 an das Fahrzeug heranfahren. Das Spaltmaß ist der Abstand zwischen zwei benachbarten Bauteilen – mit der Umsetzung von Spaltmaß Null wird euroline dem hohen Qualitätsanspruch gerecht.
Ein weiterer wichtiger Pluspunkt für die Arbeitssicherheit: Die Plattformen lassen sich über einen Totmannschalter elektrisch um 600 mm verbreitern. Der Totmannschalter muss vom Bedienenden gedrückt gehalten werden. Wird der Schalter losgelassen, schaltet sich die Anlage sofort aus und die Plattform hält an.
Der Zugang auf die Arbeitsplattformen erfolgt über zwei Treppen mit beidseitigem Geländer. Zusätzlich sind sie mit einer selbstschließenden Sicherheitstür ausgestattet. Für das sichere Arbeiten auf der Plattform sind diese mit einer Rutschhemmung von R10 ausgestattet.
Vollste Zufriedenheit beim Kunden
Alle Dacharbeitsstände sind bis auf max. 40-50 mm Konturanpassung in die neue Halle gebaut worden. Durch Anbindung an die Hallenstruktur konnte zudem die Aufstandsfläche im Fußbodenbereich auf ein Minimum reduziert werden – und somit mehr Platz unter den Dacharbeitsständen geschaffen werden. Auch die hohen Belastungen der Podeste mit bis zu 800 kg konnten sicher gewährleistet werden. Eine rundum gelungene Projektarbeit für den Endkunden.
So sieht es auch Bastian Plischke, Geschäftsführer von Boos: „Unser Projekt mit dem Unternehmen euroline ist sowohl technisch als auch in der vorgegebenen, engen Zeitschiene zu unserer und des Betreibers zur vollsten Zufriedenheit verlaufen.“
Wir danken Boos und dem Kunden für ein spannendes Projekt und freuen uns auf eine zukünftige Zusammenarbeit!
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